Träger der örtlichen Jugendhilfe können sich mit Angeboten wie „Streetworker“ um Förderung bewerben
Das zunächst zeitlich befristete Bundesprogramm „JUGEND STÄRKEN: Brücken in die Eigenständigkeit“ ist ab sofort für Kommunen dauerhaft geöffnet. Teilnahmeberechtigt sind öffentliche Träger der örtlichen Jugendhilfe, die junge Menschen von 14 bis einschließlich 26 Jahren in prekären Lebenslagen sozialpädagogisch begleiten. Bewerbungen sind bis zum 29. Januar 2027 möglich. Dazu berichtet der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig in einer Presseinfo. Er ruft interessierte Träger zur Antragstellung auf.
Konkret geht es dabei um die Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die noch nicht in der Lage sind, ihr Leben eigenständig zu führen, und längerfristige Hilfe in Bereichen wie Wohnen, Finanzen, Bildung und soziale Beziehungen benötigen. Einzelne Förderprojekte können auch von freien Trägern in enger Zusammenarbeit mit Jobcentern, Arbeitsagenturen und weiteren Kooperationspartnern wie Wohnungsbaugesellschaften umgesetzt werden, sofern die Koordinierung und Steuerung des Gesamtvorhabens durch öffentliche Träger erfolgt.
Das Förderprogramm des Bundesjugendministeriums wird mit Mitteln von bis zu 70 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus bezuschusst. Dabei stehen vier methodische Bausteine zur Verfügung: niedrigschwellige Beratungsangebote wie Erstanlaufstellen mit Lotsenfunktion, die aufsuchende Jugendsozialarbeit wie Streetwork, die Erprobung neuer Wohnformen und Case-Management-Angebote (intensive sozialpädagogische Einzelfallarbeit).
„Die Jugendhilfe ist und bleibt uns auf Bundesebene wichtig, um benachteiligte junge Menschen nachhaltig in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen“, hält Knoerig fest. „Daher bleiben auch in diesem Jahr, trotz rigider Sparzwänge im Bundeshaushalt, die Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an die Länder, Träger und für Aufgaben der freien Jugendhilfe mit 243,7 Millionen Euro fast in gleicher Höhe erhalten.“
Der Landkreis Diepholz wurde bereits schon einmal im Rahmen eines Vorgängerprogramms gefördert: 2010 gab es eine Bewilligung von über 500.000 Euro aus dem ESF für eine dreijährige Förderung als Modellprojekt des Bundesministeriums im Programm „Jugend stärken – Aktiv in der Region“. Dabei ging es darum, neue Wege für einen besseren Start junger Menschen ins Berufsleben zu testen. Zuständig war der Fachdienst Jugend.
Weitere Informationen: www.jugend-staerken.de/just/programme/just-best